" Überall wird Fortschritt als etwas Positives gesehen, außer unsere Landwirtschaft, die soll produzieren wie vor 100 Jahren. Wie wollen wir denn 80 Mio Menschen ernähren ohne moderne Landwirtschaft?"

Quelle: www.heimischelandwirtschaft.de

Biotoppflege und Naturschutz

Rapsanbau

Die Rapsaussaat für 2016 ist abgeschlossen. Die jungen Pflanzen liefen wie erwartet sehr gut auf. 

Nach kurzer Vegetationszeit findet man an den Blättern kleine Einstiche.

Diese werden von einem Rapserdfloh verursacht. Die Schäden an den Pflanzen (Minierfras im Mark der Pflanze) können zu verringerter Winterhärte bzw. zum absterben, führen.


Leider wurde den Landwirten der wichtigste und effektivste Schutz gegen den Erdfloh genommen.

Seit der Aussaat 2015 sind Beizen (Saatgutbehandlungen mit Insektiziden speziell gegen Erdfloh) verboten. Mit dieser Methode wurde die Pflanzen zu 100% gegen den Erdfloh geschützt. Dabei benötigte des Saatguthersteller nur sehr geringe Mengen an Beizmitteln.  

Nun muss der Landwirt schon im Herbst seine Bestände intensiv auf Schädlinge kontrollieren. Wird eine klar festgelegte Schadschwelle überschritten, kommen Insektizide zum Einsatz um den Ertragsausfall zu reduzieren.

Wird ein erhöhtes Auftreten dieses Schädlings bonitiert, muss mehrfach bekämpft werden.  Nützlinge werden durch diese Maßnahme nicht beeinträchtigt, aber wirtschaftlich ist diese Methodik sehr in Frage zu stellen. Von einem gezielten Resistenzmanagement ganz zu schweigen. 

 

Der kühlen Witterung sei Dank blieben die Gelbschalen im Herbst leer. Wir waren nicht gezwungen gegen Schädlinge im Raps vorzugehen. 

 

Unterm Strich gehen unsere Rapsbestände zufriedenstellend in den Winter (Vegetationskegel ist nahe am Boden - Erfrierungsgefahr sehr niedrig). Wir schauen positiv auf das kommende Jahr.  

 

Nach Ostern schließlich kann man sagen, dass die Vegetation eingesetzt hat. Der Raps ist hervorragend durch den Winter gekommen und kann nun aus dem Vollen schöpfen. Durch eine hohe Stickstoffaufnahme im Herbst/Winter haben die Pflanzen eine sehr gute Voraussetzung für einen starken Bestand. trotzdem ist es enorm wichtig einem im Wachstum befindlichen Raps nicht "hungern" zu lassen d.h. eine angepasste Düngung nach fachmännischer Art ist unabdingbar. Deshalb wurden Bodenproben gezogen, ausgewertet und anhand dieser Ergebnisse eine Düngeempfehlung erstellt. Danach richtet sich unsere Düngestrategie, bei der wir immer im vorgeschriebenen Bereich bleiben. Das gerne publizierte Wort "Überdüngung" ist für uns haarsträubend. Durch viele Kontrollmöglichkeit seitens der Landwirtschaftsämter und enorme Sanktionen für nicht Einhalten der Düngerhöchstgrenze ist das Risiko für den Landwirt einfach zu hoch und unter dem Strich auch völlig unwirtschaftlich und unökologisch.....

 

Warten wir mal ab, was das Wetter in der nächsten Zeit noch so parat hält. Bis jetzt sind noch keine Schädlinge im Anflug, aber das kann jederzeit passiert.  

 

Fortsetzung folgt.....


Ränderpflegearbeiten

Gleich zu Beginn diesen Jahres schickten wir uns an, endlich einmal etwas gegen die ständig wachsenden Randstreifen an "unseren" Flächen zu unternehmen. Fehlende Pflege, Schneelasten im Winter und Vernachlässigung in den letzten Jahren gaben den Sträuchern und Hecken Platz und Gelegenheit sich Richtung Acker-, Grünland und vor Allem der befestigten Wege auszubreiten. Durch diesen Umstand konnten wir immer weniger der gepachteten Fläche nutzen und die die Technik wurde durch Äste enorm beschädigt. Wir sprachen also mit den betreffenden Verpächtern, ob sie mit den Maßnahmen einverstanden wären und erkundigten uns wie so etwas fachmännisch und im Sinne des Naturschutzes vollzogen werden kann. Mit dem Landschaftsverband Sächsische Schweiz Osterzgebirge fanden wir einen Partner, der uns bei dieser Aufgabe unterstützt. In Absprache entstand ein 30 Meter Raster über die gesamte Länge der Eisenstraße in Liebenau. Sinn und Zweck diese Rasters ist eine Pflege über 3 Jahre d.h. dass 2016 1/3, 2017 1/3 und 2018 1/3 des Randes gepflegt werden, sodass sich die heimische Vogelwelt auf die neuen Gegebenheiten einstellen kann. Das mag auf den ersten Blick etwas unschön aussehen, ist aber durch den Pflegeverband so vorgeschrieben! Die Flora in diesen Abschnitt kann sich in den nächsten Jahren erholen und neu ausschlagen.

 

In den nächsten Jahren wollen wir weitere Ränder intensiv pflegen und kontaktieren im Vorfeld jeden Besitzer.

 

Bei Fragen stehen wir sehr gern zur Verfügung.

 

Ihr freundliches Team der Liebenauer Agrar GmbH